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Der Allergietest: Allergien auf der Spur

Allergien sind mittlerweile zu einer Volkskrankheit mutiert. Immer mehr Menschen klagen über Heuschnupfen, eine Hausstaubmilben-Allergie oder Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln. Unwohlsein, tränende Augen, ständiges Niesen oder Ausschlag sind noch die harmloseren Auswirkungen. Doch nicht immer liegt wirklich eine Allergie vor und wenn wäre es gut zu wissen, auf was der Körper genau reagiert. Ein Allergietest kann hier Klarheit bringen. Hier erfahrt Ihr alles über die verschiedenen Test-Methoden und anschließenden Behandlungenweisen. Wir bleiben den Allergien auf der Spur!

Allergietest: Was ist das und wozu braucht man ihn?

Sie klagen über Niesanfälle, wenn es draußen zu Pollenflug von verschiedenen Gräsern und Bäumen kommt? Ihre Nase verstopft häufig über Nacht? Ihre Haut neigt zu Juckreiz und Ausschlag beim Kontakt mit Sonneneinstrahlung? Bestimmte Lebensmittel bekommen Ihnen nicht?

Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit „JA“ beantworten, dann besteht die Möglichkeit, dass Sie unter einer Allergie leiden. Doch keine Angst, sie sind mit dieser Problematik nicht allein.

Viele Menschen leiden überall auf der Welt unter einer der folgenden Allergien:

  • Hausstaubmilben-Allergie
  • Sonnenallergie
  • Heuschnupfen
  • Lebensmittel-Allergie (Unverträglichkeit)

Da Selbstdiagnosen eher nicht zu empfehlen sind, sollten Sie sich daher an einen erfahrenen Facharzt aufsuchen. Dieser fragt genau Ihre Symptome ab und schlägt Ihnen aufgrund Ihrer Vorerkrankungen und der aktuellen Symptomatik einen Allergietest vor.

Mit einem Allergietest lassen sich:

  • Allergene (Allergieauslöser) bestimmen
  • Allergien klar kategorisieren
  • Allergien ausschließen

Die Auswertung des Allergietest und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen ermöglichen dem Mediziner einen auf Sie zugeschnittenen Allergie-Behandlungsplan zu erstellen.

Sollte der Test allerdings negativ ausfallen, so wissen Sie mit einiger Bestimmtheit, dass der Grund für Ihre Erkrankungen keine Allergie sein kann. Daraufhin können andere Maßnahmen ergriffen werden, um dem Hintergrund Ihrer Beschwerden zu erfahren.

Unterschiede beim Allergietest: Die verschiedenen Verfahren und ihre Ziele

Es gibt nicht den „einen“ Allergietest, mit welchem man zu 100 Prozent alle mögilchen Allergien mit Sicherheit bestimmen kann, beziehungsweise deren Existenz im eigenen Körper ausschließt.

Es gibt zwei Verfahren, die sich im Laufe der Jahre durchgesetzt haben.

Der Pricktest

Mit diesem Test lässt sich innerhalb von kürzester Zeit feststellen, unter welcher Allergie eine Person leidet.

Der Facharzt ritzt dabei den Arm des Patienten geringfügig ein und tropft anschließend eine Substanz mit dem entsprechenden Allergen (Allergieauslöser) auf die Hautstelle.

Fängt die Hautpartie nach ein paar Minuten an zu jucken und es bildet sich ein sogenannte Quaddel, so reagiert der Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dieses Allergen und der Grund für die unangenehmen Symptome wurde möglicherweise gefunden.

Um mehrere Allergie und Auslöser wirksam ausschließen zu können, fürht der Arzt diesen Test gleich mit mehreren Allergenen durch – wenn dies notwendig ist.

Der Bluttest

Weit verbreitet ist allerdings auch die Bestimmung der Allergene mithilfe eines Bluttests. Der Vorteil bei diesem Test ist, dass es keinerlei störende Nebenwirkungen wie Hautirritationen oder Quaddelbldung gibt. Im Blut werden dann die Entzündungswerte sowie die Antikörper untersucht, die auf eine bestimmte Überempfindlichkeit hinweisen können. Auf diese Weise kann man mit großer Genauigkeit Allergie oder Unverträglichkeiten bestimmen.

Bei Kindern führt dies in der Regel der Kinderarzt durch, ansonsten ist die Laboruntersuchung auch durch den Hausarzt möglich.

Weitere Testvarianten

Neben Prick- und Bluttest gibt es noch weitere – allerdings weniger stark genutzte Verfahren zur Allergiebestimmung. Dazu gehört der sogenannte inhalierende Allergietest. Unter ärztlicher Aufsicht atmet der Patient jene Flüssigkeit ein, auf die er möglicherweise allergisch reagieren könnte.

EIn in fürheren Jahren häufig verwendeter Test ist der sogenannte Epikutantest. Dieser wird dazu genutzt, um festzustellen ob ein Patient an einer Kontaktallergie leidet. Bei diesem Test wird auf dem Rücken eine bestimmte Reaktion provoziert. Reagiert der menschliche Körper, ist die Wahrscheinlichkeit einer Allergie ziemlich hoch. Mithilfe des Epikutantests kann man sehr wirksam Spätallergien erkennen.

Positiver Allergietest: Behandlungsmethoden und deren Risiken

Sollte der oder die Test bei Ihnen negativ ausfallen, so haben Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Allergie.

Ist der Allergietest jedoch in irgendeiner Form positiv – dann gilt es eine geeignete Behandlungsmethode für Ihr Leiden zu finden. Der Facharzt wird mit Ihnen dann die weiteren Schritte besprechen.

Häufig werden Allergien durch:

  • Medikamente
  • Hyposensibilisierung

behandelt.

Je früher der Allergietest durchgeführt wird (am besten schon in der Kindheit oder beim ersten Auftreten von verdächtigen Symptomen), umso wirksamer/erfolgreicher kann eine Behandlung/Therapie durchgeführt werden. Es kann auch schlimmeren Erkrankungen wie etwa Asthma vorgebeugt werden.

WICHTIG

Vor einen Allergietest dürfen 7 Tage lang keine Allergiehemmer (Antihistaminika) eingenommen werden. Sie würden den Allergietest verfälschen, da sie die allergischen Reaktionen durch den Test hemmen und so den Test unwirksam machen.

Mögliche Risiken durch einen Allergietest

Schock

Im Normalfall besteht bei einem Allergietest kein Grund zu Beunruhigung. Die Nebenwirkungen sind minimal und treten – wenn überhaupt – in Form von Hautrötungen oder Juckreiz auf.

Wichtig ist jedoch, dass dieser Test professionell bei einem (Fach-)Arzt durchgeführt. Denn in seltenen Fällen kann es dazu kommen, dass der Patient mit einem (lebensbedrohlichen) Schock reagiert. Hier muss unmittelbar gehandelt und der Notarzt verständigt werden.

Verspätete Reaktionen

Eine weitere mögliche Gefahr tritt dann auf, wenn Sie unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden. Reaktionen auf Allergene können hier häufig erst später auftreten. Aus diesem Grund werden entsprechende Test möglichst in Fachkliniken durchgeführt um diese Risiken auszuschließen – beziehungsweise zeitnah reagieren zu können.

Kreislaufprobleme

Wird Ihr Körper durch einen Allergietest auf Medikamentenunverträglichkeit getestet, kann es vorkommen, dass Sie aufgrund der Anspannung (psychisch/körperlich) mit Kreislaufproblemen oder gar Ohnmacht reagieren.

Prick-Test als Allergieauslöser

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko liegt auch beim weit verbreiteten Prick-Test. Im Gegensatz zum Bluttest, kann das Einritzen der Haut auch dazu führen, dass eine Allergie erst ausgelöst wird, die im Vorfeld nicht vorhanden war